Legende
Der Legende nach ist eine Marienstatue aus Vasoldsberg (8 km von Fernitz entfernt) verschwunden und in den Auen von Fernitz in einem Dornbusch aufgefunden worden. Obwohl man die Madonna dreimal an ihren ursprünglichen Aufstellungort zurückgebracht hatte, soll sie stets wieder in den Auen gefunden worden sein.
Eine zweite Legende erzählt: Einst nahm ein Flüchtling Zuflucht im Schloß Vasoldsberg. Da er vom Schloßherrn sehr schlecht behandelt wurde, beschloß er, erneut zu fliehen. Er nahm die Marienstatue auf der Flucht mit und stellte sie in der Au in den Dornbusch.
In Vasoldsberg gab es einst eine Marienstatue, die von den Kirchgängern sehr geschätzt wurde. Eine ältere Bäuerin hatte sie besonders ins Herz geschlossen, da sie ihr die Heilung ihrer kränklichen Tochter zuschrieb.
Einmal, an einem hohen Marienfeiertag, als die Bauersfrau völlig vertieft im Gebiet vor ihr kniete, glaubte sie von fernher eine Stimme zu vernehmen, die sagte: „Sei nicht traurig, ich muss dich verlassen, weit draußen im Felde werd’ ich gebraucht.“ Eigenartig berührt, sich immer wieder auf die Stirn greifend, ob sie nicht Fieber habe, machte sie sich auf den Heimweg, Als einige Zeit später als sie wieder die hölzerne Muttergottes aufsuchen wollte, was diese weg.
War das ein Wehklagen, als die Gemeinde von diesem schweren Verlust erfuhr! Wen man auch fragte, wo man auch suchte, man fand sie nicht. Wie erleichtert war man, als nach einiger Zeit die Kunde kam, dass sie ein Hirte gut erhalten in den Auen von Fernitz in einem Dornbusch gefunden hat. Sorgsam in ein wollenes Tuch gewickelt brachte man sie nach Vasoldsberg zurück, wo sie vom Kirchenvolk freudig begrüßt wurde.
Doch schon am darauf folgenden Sonntag musste man zum zweiten Mal ihren Verlust beklagen. Ganz sicher, dass es sich um einen üblen Scherz gottloser Jugendlicher handelte, suchten die Vasoldsberger bei den gegendbekannten Schwerenötern ein Geständnis des Diebstahls zu erreichen und den Verbleib der Statue zu erkunden. Wie erstaunt war man jedoch, als abermals Hirten aus Fernitz die Statue, und zwar in der Fernitzer Au, an der haargleichen Stelle wie zuvor, fanden. Wieder holten die Vasoldberger sie nach Hause. Noch besser als bisher wollten sie ihre Marienfigur vor diebischen Langfingern schützen. Doch alle Bemühungen sollten nutzlos sein; bereits am nächsten Tag war sie wieder verschwunden
Nun kam der eingangs erwähnten Bäuerin wieder ihr seltsames Erlebnis in den Sinn. Sie gab den anderen zu überlegen, ob nicht die Muttergottes selbst auf diese Weise ihren Willen kundtat. Da es nun bereits das dritte Mal war, dass die Statue auf unerklärliche Weise nach Fernitz kam, entschlossen sich die Vasoldberger schweren Herzens den Worten der Bäuerin Glauben zu schenken und die Heilige am neuen Ort zu belassen.
Gemeinsam machten sich die Vasoldsberger auf, um mit Hilfe von Fernitz Glaubensschwestern und –brüdern der Verehrten eine neue Heimstatt zu bauen. Eine einfache Kapelle wurde nun Anlaufstelle für viele Wallfahrer, die von nah und fern kamen, um Rat, Unterstützung, Hilfe und Trost bei der wundertätigen Muttergottes von Fernitz zu erbitten.
Zuletzt bearbeitet: Matthias Strohmeier, 14.04.2014 17:12:31